#1024 Sossusvlei
#1024 Sossusvlei
Die Naukluft Lodge liegt etwa 60 Kilometer vom Gate zum Sossusvlei Tal. Unser Guide Werner nahm uns um 6 Uhr morgens in seine Obhut. Er war ein typischer Ranger, hager, dunkelhäutig, sehr nett - und ein versierter Guide. Endlich einmal nicht selbst zu fahren war eine Wohltat. Der ortskundige Werner erzählte uns viel - und wir hatten tausend Fragen an ihn, während wir durch die namibische, kühle Nacht fuhren. Hier und da am Wegrand gab es Lichter der weit verstreuten Farmen des Naukluft. Erstaunlich wie Menschen hier ihr Einkommen erarbeiten können.
Die Sonne erklomm ganz langsam den Himmel - und brach dunkelgelb über den Naukluft-Mountains hervor. Unser Jeep ratterte durch die Hochebene des Naukluft. Die Schotterpiste war wellenförmig festgefahren und bildete unzählige kleine Sprunghügel, die die Federung des Jeeps rhythmisch malträtierten. Ein Paradoxum an sich - je mehr Fahrzeuge den Weg befahren, umso mehr festgefahrene Wellen stören die Fahrt. Teilweise ist es unmöglich den Wellen auszuweichen und das Fahrzeug rattert und ächzt, wie ich es noch nie erlebt habe.
Am Gate zum Sossusvlei Nationalpark angekommen, entrichteten wir die Gebühr, und fuhren in den Park - erneut über sandige und geschotterte Wege. Vorbei an zahlreichen Bergen, die sich nun mehr und mehr mit den Dünen abwechselten. Denn eigentlich waren wir schnurstracks in die Namib unterwegs. Eigentlich kam sie uns entgegen - nicht wir ihr. Frisst sie doch alle paar Jahre die nächste Anhöhe - angetrieben von Wind und Sturm. Jede Düne hat eine Nummer als Bezeichnung.
Nach weiteren etwa 20 Kilometern vorbei an faszinierenden Landschaften, teilweise begleitet von Springböcken und Oryxen, dazwischen immer auch einmal eine große Zebraherde, kamen wir einer großen Wasserlache nah. Diese entpuppte sich als flacher See - eine Riesenpfütze - aber undurchdringlich und nur am Rand zu begehen. An ihrem Rand stellte Werner den Toyota-Jeep ab. Wir konnten laut Werner es uns aussuchen, entweder ganz hoch auf Big Daddy laufen, auf die höchste Düne der Welt - oder vorher umkehren. Er würde uns genau sehen, vom Lager nahe beim Jeep. Am Fuss von Big Mama, gegenüber von Big Daddy, hinter der Riesenpfütze.
Wir wählten die knallharte Variante und stapften eine Stunde und etwas mehr bergauf - durch gnadenlos tiefen Wüstensand. 9 Uhr morgens war der noch nicht glühend heiß, sondern eher lauhwarm. Gekkos begleiteten uns - ihre Fußspuren sah man deutlich. Sie flogen über den Sand, während ich eher kroch. Luk war schneller, wartete aber geduldig auf den alten Mann. Nahe der Spitze musste ich ständig Pausen machen. Am Ende schaffte ich maximal 15 Schritte bis zur nächsten Pause. So tief war der Sand - und die Chance links und rechts wegzukippen bestand jederzeit. Oben angekommen konnten wir viele Kilometer und in alle Richtungen die unfassbare Szenerie der Namib betrachten. Rechts die Riesenpfütze, gerade aus unter uns der versteinerte Wald, links und hinter uns endloser Sand, in schönsten Wellentälern vom Wind geformt. Wir jubelten als wir oben waren und feierten uns als wären wir Helden.
Zurück ging es am 2000 Jahre alten versteinerten Wald vorbei, dessen Regenwasser der heranrückende Dünensand versperrt hatte. Die Riesenpfütze war das nächste Tal, dass durch Regen in den Naukluft Mountains gebildet, auf die Versandung durch die Wüste wartete. So rückt das Sossusvlei Tal jährlich einige Zentimeter Richtung Osten und verschlingt Leben, das andernorts entsteht.
Original 30 x 10 cm
Rahmen: Nimes III Altschwarz gebeizt, ca. 90 mm
aschegrau-schwarz, perfekt historisch patiniert, matt.
Ibis x1060-862
Außenformat des Rahmens: 58 x 40 cm
Glasformat/Passepartoutformat: 42 x 24 cm
Passepartout 3375 soft white glatt Museumsqualität, 3 mm, säurefrei