#1022 Gaubpass

Auf unserer Fahrt von Svakopmund nach Solitaire in Namibia, fuhren wir durch unwirtliche Salz- und Steinwüsten. Vom Atlantik her, also von Svakopmund aus, fährt man etwa 200 km weit über geteerte Straßen, die Autobahnen gleichen, vorbei an Abbaugebieten und mineralischen Industrieanlagen mit weit und breit nichts als Sand- und Salzwüste. Es erinnert an Saudi-Arabien - bis man an den ersten Rand der Berge kommt. Hier scheint es ab und an Regen zu geben, wenn Wolken sich vom Meer her abregnen. Farmen begleiten uns, die aber eher als Geröllgärten mit etwas Vegetation zu betrachten sind. Hier und da echte Farmhäuser - aber dies maximal alle 20 Kilometer. Gut versteckt, am Fuss eines Berges wo eine Quelle wahrscheinlich den Grund für den Bau einer Farm lieferte. Man stößt weiter in die Berge vor, entlang einem Tal, das von wilden Steinformationen geprägt ist, mit hoch aufstrebenden Wänden rechts und links des Weges. Wir passierten das Karpfenkliff und nahmen den Kusebpass. Steinige Schotterwege sind es, die hier und da etwas ruhiger zu befahren sind, weil sandiger und ohne Steinschotter.

Und unvermittelt, nach vielen Stunden Fahrt, stehen wir erneut vor einem Naturwunder. Am Fuße des Gaubpasses, bricht der Gaub-River durch zwei Gesteinsformationen. Links roter, bröselnder Sandstein, rechts ein meteoritengleicher Riesenstein, eher ein Berg, der mit seiner dunkelbraunen Farbe eigentlich nicht in Bild passt. Als läge er da: Unbeweglich und monströs wie ein eben zerborstener Sternenkreuzer. Unter dem Fels, im Schatten des braunen Berg-Kolosses, eine gebogene Brücke, die durch ihre Form den Überschwemmungen durch den Gaub-River stand halten soll. Weiß getünscht, historisch geformt und den wenigen vorhandenen Mitteln angepasst, eher romanisch als modern, steht sie wie ein Spielzeug in der viel zu großen Landschaft. Ein Bild wie von einem anderen Stern. Der Kühle spendende Fluss formt just vor dem braunen Riesenstein ein Becken, das der Brücke den Charme eines Ruheortes verleiht. Hier möchte man verweilen, tobt drumherum doch der Überlebenskampf, geprägt von der Hitze des Tages und der Kargheit des Landes. Wer weiß, dass nun weitere 120 km durch Staub und rotes Geröll folgen, bleibt und verweilt lange am idyllischen Gaubpass.  

Original 20 x 12 cm

Rahmen: Nimes III Altschwarz gebeizt, ca. 90 mm
aschegrau-schwarz, perfekt historisch patiniert, matt.
Ibis x1060-862

Außenformat des Rahmens: 48 x 40 cm
Glasformat/Passepartoutformat: 32 x 24 cm

Passepartout 3375 soft white glatt Museumsqualität, 3 mm, säurefrei